Y-103: Willy Brandt, Nach dem Sieg: Die Diskussion über die Kriegs- und Friedensziele (1944)
Shownotes
Verknüpfte Folgen
Willy Brandts NS-Widerstand und Exil (1933-1945), mit Frauke Kleine Wächter und Dr. Kristina Meyer [BWBS] (07.08.2023)
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Die Episoden werden thematisch und nicht nach Erscheinungsdatum nummeriert. Für einen chronologischen Durchgang zur europäischen Geschichte sollten die Episoden nach Namen sortiert werden.
schwarze0fm hatte als Hobbyprojekt begonnen - inzwischen habe ich aber durch Auftragsproduktionen und Crowdfunding die Möglichkeit gewonnen, mehr und bessere Folgen für Geschichte Europas zu produzieren. Das Prinzip "schwarze Null" bleibt - die Einnahmen werden verwendet, für mich Rahmenbedingungen zu schaffen, den Podcast zu betreiben und weiterzuentwickeln. In dieser Folge habe ich das ausführlich erklärt.
This episode of "Geschichte Europas" by schwarze0fm (Tobias Jakobi) first published 2023-08-01.
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Quellentranskript
Der Krieg und die Niederlage werden ein Element der Neuerziehung. Das deutsche Volk erfährt sehr nachdrücklich, wohin Nazismus und Eroberungskrieg führen. Der Optimismus Thomas Manns beruht auf diesen Faktoren: „Eine Nation fällt einem Hitler nur einmal zum Opfer – aber nie wieder“, schreibt er. „Keiner kann behaupten, dass ein Volk, das erfahren hat, was die Deutschen seit 1933 gemacht haben, den geringsten Hang zeigen wird, etwas ähnliches noch einmal zu erfahren. Der Nationalsozialismus fiel in eine gewisse unglückliche Richtung ins Extrem; man hat auch genug von ihm, nachdem man erfahren hat, was er bedeutet, man hat auch genug von allem in dieser Richtung erfahren. Die Errichtung eines Zustandes von totalem Krieg im Dienste der Rassenmythologie und zur Unterdrückung der Welt, die Opferung von Gerechtigkeit, Freiheit, menschlicher Würde und menschlichen Glücks für diesen Wahnsinn – man kann nicht mehr tun, nicht weiter gehen.“ Marshall Smuts folgte ähnlichen Vorstellungen, als er im Herbst 1943 von der Revolte in der deutschen Volksseele sprach „Was drinnen in Deutschland geschehen ist, was man in den letzten Jahren mit unschuldigen Nachbarvölkern gemacht hat, hat sich tief in Millionen von deutschen Gemütern eingegraben. Es gibt ein anderes und besseres Deutschland, das durch ein Inferno gegangen sein muss, als es Zeuge dessen wurde, was sich ereignet hat.“ Eine ganze Welt ist für die Deutschen, die sich vom Nazismus einfangen ließen, im Begriff, zusammenzubrechen. Für die anderen wird der Zusammenbruch eine neue Bestätigung dessen, wohin es führt, wenn die gesellschaftliche Macht in den Händen von Junkern, Generalen, den reaktionären Bürokraten und den Kohle- und Stahlbaronen liegt. Die Frage ist, ob es gelingt, eine solche politische und wirtschaftliche Sicherheit zu errichten, die verhindert, dass die gewonnenen Erfahrungen wieder verloren gehen.
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